Rückblick auf die Messe 2017

Automotive Interiors Expo 2017 erweist sich als überwältigender Erfolg

Die Automotive Interiors Expo des Jahres 2017 war die bisher größte und beliebteste ihrer Art – mit mehr als 130 Ausstellern und über 2000 Teilnehmern, die zur Stuttgarter Messe reisten, um die neuesten Konzepte, Technologien, Designs, Materialien, Komponenten und Systeme für den Fahrzeuginnenraum zu erleben.

Highlights von Tag 3 der Messe waren unter anderem ein belebter Stand von Sekisui Alveo, da das Unternehmen die Gelegenheit wahrnahm, den Besuchern sein Angebot an Schaumstoffprodukten vorzustellen. Dort hatte man sich gut überlegt, wie die Produkte gezeigt werden sollten, verriet der Geschäftsbereichsleiter Transportwesen Thomas Ross.

„Wir sind ein Hersteller von Schaumstoffen. Unser Produkt wird in großen Rollen ausgeliefert, und das sieht ehrlich gesagt nach nicht besonders viel aus. Deshalb haben wir hier gezeigt, was unsere Kunden aus unserem Schaumstoff machen können. Der Schaumstoff selbst ist nicht sehr sexy – er ist ein industrielles Produkt –, aber damit die Besucher den Zweck verstehen, ist das eine tolle Gelegenheit zu zeigen, welche Möglichkeiten Kunden offenstehen.“

„Wir haben Schaumstoffe, die eine weiche Haptik und ein schönes Gefühl für Autoteile wie Armlehnen, Türeinsätze, Türfüllungen bereitstellen, und dabei kann es sich auch manchmal um das gesamte Teil handeln", fuhr Ross fort. „Der Soft-Touch-Schaumstoff unter der Folie ist zwischen 1,5 und 3 mm stark, und genau das stellen wir her. Wir verkaufen ihn an die Folienhersteller, sie verkaufen ihn an den Tier-1-Lieferanten, und der fertigt die Türverkleidung.“

An anderer Stelle in den Hallen war der Stand von Mayser einer der vielfältigsten auf der Expo, da er eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien zeigte. Walter Scharf, Leiter des Geschäftsbereichs Schaumstoff und Spritzgießen, stellte uns einige der Produkte vor, die das Unternehmen zur Automotive Interiors Expo 2017 mitgebracht hatte.

„Eines der Produkte, die wir hier präsentieren, ist ein Sensor zur Erinnerung an den Sicherheitsgurt, der sich auf der B-Oberfläche des Sitzes befindet. Das Äußere des Sitzes wird nicht beeinträchtigt. Normalerweise ist eine Form oder eine Folie zusehen, nicht aber bei unserem Produkt. Es ist leicht, klein und robust. Wir benutzen es für Skoda und den Bentley Continental GT. Der Sensor ist auch nachrüstbar und sehr einfach zu ersetzen.“

Außerdem waren Beispiele der hochentwickelten Materialauswahl des Unternehmens zu sehen. „Der Schwerpunkt unseres Geschäfts im Bereich Schaumstoff ist das Verdichten“, fuhr Scharf fort. „Wir kaufen Platten aus Schaumstoff und verdichten sie. Wir erhöhen die Dichte, wir steuern Stärke, Luftdurchlässigkeit, Zugfestigkeit – alle physikalischen Eigenschaften. Im Automobilgeschäft ist das Lenkrad ein zentraler Aspekt. Dafür stellen wir Trägermaterialien für die Lenkradheizung her. Wir produzieren diesen Kompressionsschaum in verschiedenen Sorten – Dichten wie 150 oder 200 und Stärken zwischen 0,5 und 3 mm. Dann liefern wir Materialien für die Geräuschdämmung – im Innenraum können sie für Elektromotoren eingesetzt werden. Wir produzieren auch geprägten Polyurethan-Schaumstoff für die Fahrzeugausstattung. Er kann für haptische Reaktionen genutzt werden. Wir fertigen auch Prägungen für Sitzbezüge, doch das ist eher eine Nische. Ein weiterer unserer Hauptbereiche ist die Anpassung von Laminatschaumstoff, zum Beispiel in Türverkleidungen.“

Der IHI Hauzer Techno Coating bot die Automotive Interiors Expo 2017 die Chance, über den neuen Cromatipic-Prozess zu sprechen – eine wichtige Entwicklung für das Unternehmen, das Ende Juni auch eine brandneue Anlage, ein Kompetenzzentrum, in Barcelona eröffnen wird.

„Das ist ein Patent unseres Unternehmens, eine brandneue Entwicklung. Es ist ein Einsatzbereich, durch den die traditionelle Galvanik ersetzt werden soll“, erklärte Produktmanagerin Mariona Silvente. Das Galvanisieren, so glaubt Hauzer, wird aufgrund der gesundheitlichen Gefahren und des Schadstoffpotenzials von Chrom (VI) stufenweise eingestellt, so dass sich eine Marktgelegenheit für einen alternativen Prozess ergibt. „Es gibt nur zwei Schichten: die eine ist die Grundierung, der Auftrag eines Lacks, und dann gibt es eine PVD-Beschichtung“, fuhr Silvente fort. „Und alle Geräte werden von Hauzer produziert.“

Die Aussteller der Automotive Interiors Expo 2017 hatten eine erfolgreiche Messe, viele lobten die Qualität der anwesenden Besucher.

„Die Designer und die OEMs kommen hierher, und deshalb ist das eine tolle Messe für uns“, erzählte Klaus Blaschke, CEO von Embossed Solutions. „Zu anderen Veranstaltungen kommen diese Personen nicht. Hier ist die Mischung der Besucher für uns ideal. Sie suchen nach neuen Ideen, und wir können sie bieten.“

„Es gibt nicht viele Interieurmessen, und wir haben miterlebt, wie diese Ausstellung klein begonnen hat, dann aber gewachsen ist. Wir waren früher als Besucher da, doch wir haben beschlossen, wegen der sehr guten Logistik am Standort und den extrem guten Besuchern als Aussteller zurückzukehren“, erklärte Katrin Torkler, Vertriebsleiterin bei Tenowo. „Sie machte es möglich, hochwertige Kontakte zu den richtigen Personen zu knüpfen. Es war einfach sinnvoll für uns, hierher zu kommen.“

„Die Messe war toll, um neue Kunden kennenzulernen, aber auch um mit unserem bestehenden Kundenstamm in Kontakt zu bleiben", fügte Barbara Paccioretti von Texno hinzu.

„Wir sind sehr zufrieden“, freute sich Jörg Hilske von Reell Precision. „Wir haben gute Kontakte geknüpft, und einige wirklich hervorragende Kontakte, von denen wir hoffen, dass sie in Zukunft zu etwas führen. Auf dieser Expo können wir einzelne Produkte zeigen, aber auch den Einsatz dieser Produkte.“

„Wir wollten vor allem die Vertreter der OEMs hier treffen sowie Tier-1-Lieferanten. Es ist gut, mit diesen Personen von Angesicht zu Angesicht zu reden“, meinte Andy Bone, Verkaufsleiter bei Formaplex. „Die Messe ist größer als im Vorjahr und hat wieder eine sehr hohe Besucherqualität.“

Ähnlich wie die Aussteller waren auch die Besucher der Stuttgarter Messe an den drei Tagen von der diesjährigen Expo beeindruckt.

„Zuerst möchte ich die Lieferanten besuchen, mit denen ich schon arbeite – vorbeischauen und sie persönlich sprechen, vor allem diejenigen, die nicht in unserer Nähe sind“, erklärte Maxim Jussim, ein Warenkäufer aus Deutschland. „Bei dieser Messe kann man viele verschiedene Menschen treffen. Natürlich bin ich auch daran interessiert, potenzielle neue Partner kennenzulernen. Ich entdecke sie hier nicht neu, denn ich habe schon recherchiert, wer hier vertreten sein wird. Aber als erster Kontakt ist das ausgezeichnet.“

„Wir waren letztes Jahr hier. Als wir dann den Newsletter zur diesjährigen Messe erhielten, waren wir daran interessiert, herzukommen und neue Möglichkeiten zu entdecken“, sagte Christoph Zelger, Vertriebsmitarbeiter bei Spac SpA. „Wir hatten mehrere Meetings, die ausgezeichnet waren, und jetzt nutzen wir die Gelegenheit, uns umzusehen und zu erkunden, was es derzeit sonst noch auf dem Markt gibt. Das könnte alles zu Geschäftschancen führen. Es war ein toller Tag.“

Evgeniy Krasilnikov und Daniel Coros, beide Einkäufer für Toyota Boshoku, waren vom Spektrum der Unternehmen ebenso begeistert wie vom ausgestellten Know-how. „Wir sind von Toyota Boshoku Europa, wir sind also Lieferanten von Metallteilen für den Innenraum“, erklärte Krasilnikov. „Diese Ausstellung ist eine gute, fokussierte Veranstaltung, auf der wir Branchenvertreter treffen können.“

„Es gibt hier viele neue Lieferanten für uns, und das ist eine interessante Gelegenheit, verschiedene Lieferanten und Waren kennenzulernen“, stimmte Coros zu. „Ich finde, sie hat großes Potenzial, und wir werden gute Leute und gute Geschäftspartner finden.“

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